Hochbeet ahoi! – Eigenbau
Ein Hochbeet ist nicht schwer selber zu bauen, mit etwas handwerklichem Geschick ist es sogar schnell zusammen geschustert und auch nicht teuer.
An handwerklichem Geschick fehlt es mir zwar nicht aber am KnowHow. Was brauche ich alles dafür, wie wird es aufgebaut, was für Materialien kann ich dafür verwenden und wie viel, und so weiter. Dafür ist mein Mann zuständig. Ich erzähle ihm was ich gerne hätte und er überlegt sich wie man es am besten und unkompliziertesten umsetzen kann.
Zuerst man wissen wie das Hochbeet aussehen soll. Wir machen eine kleine Skizze mit unseren ungefähren Wunschmaßen (200cm lang, 85cm breit, 90cm hoch, Beet-Tiefe 35cm). Danach schreiben wir zusammen was man alles dafür benötigen.
Wir haben uns für ein Hochbeet aus Holz entschieden, mit angenehmer Breite, sodass ich ohne Probleme auf die hintere Seite komme und nicht rundherum laufen muss. Unser Hochbeet ist auch nicht bis zum Boden befüllt sondern steht auf sechs Beinen.
Der nächste Schritt ist dann der Baumarkt.
Im Baumarkt suchen wir alles zusammen was wir brauchen.
Für die Steher und das Grundgerüst haben wir ungehobelte Holzlatten (50x80mm) gekauft. Die Ungehobelten sind billiger. Man muss nur recht gerade Latten heraussuchen.
Für den Boden innen kaufen wir ungehobelte Bretter.
Für die Seitenwände außen kaufen wir einen Paket Trapezschalung (12,5x96x3000mm).
Innen verkleiden wir das Hochbeet mit einer Noppenfolie, die man auf Rollen oder vielmals auch als Meterware, in verschiedenen Breiten bekommt.
Und nun fehlt noch der Handlauf, für diesen haben wir gehobelte Holzlatten gekauft. Die sind schöner und man fängt sich nicht gleich einen Sprießen ein.
Dazu kommen noch Holzschrauben, eine farblosen Holzschutzgrundierung, Bitumen-Anstrich und eine Holzlasur in der gewünschten Farbe. Wir verwenden den Farbton Nuss.
Was man sonst noch braucht:
Eine Säge für den Zuschnitt, Akkuschrauber, Pinsel, Elektro- oder Handtacker, Bleistift und Rollmeter oder Ähnliches.
Zuerst schneiden wir die 50×80 Holzlatten zurecht. 6 Steher/Grundgerüst mit einer Länge von 90 cm, dann noch für die Verbindung zwischen den Stehern, 3 Stück mit 70 cm. Wir schrauben immer zwei Steher mit einem Verbindungstück zusammen und zwar von oben herab gemessen 35 cm. So entsteht eine H-Form. Die drei H’s bestreichen wir zuerst mit der Holzschutzgrundierung, so wird das Holz widerstandsfähiger. Nur die Steher werden zusätzlich mit Bitumen angepinselt, dann kann das Hochbeet auch auf der Wiese stehen ohne das die Nässe dem Holz zu viel schadet.
Bitumen ist heikel, bitte extra einen Pinsel dafür nehmen und nach Beendigung der Arbeit diesen entsorgen. Keine Alltagskleidung benutzen, Bitumen bringt man nicht mehr von der Kleidung weg, bzw. sehr sehr schwer. Auch aufpassen, dass man nichts auf Böden usw. bringt. Meiner Erfahrung nach geht Bitumen nicht von allen Materialien ab.
Den Rest pinseln wir mit der Lasur an.
Wenn die drei H’s getrocknet sind, bringen wir die Bodenbretter an. Ein H steht am Anfang, eines in der Mitte und das letzte am Ende der Bretter. Die Bretter schrauben wir mit Holzschrauben an das Verbindungsteil der H’s.
Das mittlere Brett schrauben wir noch nicht fest und es ist ca. 4cm schmäler als die vorgesehene Lücke. So entsteht ein Abfluss für das überschüssige Wasser.
Der Boden wird auch grundiert und lasiert, es kommt zwar noch Noppenfolie darauf aber zur Sicherheit, nicht das die Bretter nach ein paar Jahren morsch werden und durchbrechen.
Wenn alles bepinselt ist kommt die Außenhülle dran. Wir haben Trapezschalung in 3000mm Länge gekauft, so reicht ein Brett für eine lang und eine kurze Seite.
Wir schrauben die Bretter von oben nach unten an. Die Nut zeigt nach unten. Wir haben auf jeder Seite 5 Bretter angebracht. Je nach dem wie breit die Trapezschalung ist braucht man mehr oder weniger für eine Seite. Die Außenwände sollten die Bodenbretter überdecken.
Wer die Steher nicht sehen will, kann die Außenwände auch bis zum Boden gehen lassen.
Es wird wieder grundiert, lasiert und die Innenseite der Wände pinseln wir noch mit Bitumen an.
Dann folgt die Noppenfolie. Es braucht etwas Geduld die Noppenfolie anzubringen, und am besten macht man das auch zu Zweit, der Eine hält der Andere tackert die Folie fest.
Das, noch lose mittlere Brett, vom Boden wir wieder raus genommen und extra mit Noppenfolie überzogen.
Beim Hochbeet haben wir zwei lange Streifen von der Folie abgeschnitten und jeweils von der Mitte der kurzen Seite über die lange bis zur Mitte der anderen kurzen Seite festgetuckert. An den kurzen Seiten überlappt sich die Folie.
Die schmalen Seiten der Bodenbretter, an der Abflussrinne, verkleiden wir auch noch mit Noppenfolie. Wir lassen die Folie einfach etwas länger darüber stehen, so tropft das Wasser an der Folie herunter, und nicht am Holz.
Zuletzt setzen wir noch das fehlende Bodenbrett mittig in die Lücke ein und schrauben es fest. So entstehen zwei Rinnen die als Abfluss für das Wasser dienen.
Zuletzt werden die Handläufe angeschraubt grundiert und lasiert.
Wenn alles getrocknet ist und das Hochbeet an der richtigen Stelle steht kann es mit Erde gefüllt und bepflanzt werden.
Zum befüllen haben wir zuerst gehäckselte Zweige in das Hochbeet gegeben und nachher die Erde draufgepackt. Wir haben keine spezielle Erde genommen, eigentlich eine der billigsten, und es wachst alles wunderbar.
Unser Hochbeet ist im Endeffekt auf ca. 100 Euro gekommen (Erde und Setzlinge nicht mitgerechnet).
Bei dieser Bauvariante kann die Größe nach belieben verändert werden: Höhe, Tiefe des Erdbottichs, Länge, Format. Auch das Material kann variieren, Heimwerker haben immer etwas zuhause das man noch benützen kann. Lasst eurer Kreativität freien Lauf
Viel Spaß beim Nachbauen!
PS: Wir würden uns über Bilder eurer Werke freuen.